9 Gründe warum deine Periode ausbleibt

9 Gründe warum deine Periode ausbleibt

Die Periode ist ein wichtiger Teil eines gesunden Zyklus. Gesunde Frauen im gebärfähigen Alter erleben (je nach Länge des Zyklus) ungefähr einmal monatlich ihre Periode. Verschiedene Gründe können dazu führen, dass bei Frauen die Periode aber auch mal über einen längeren Zeit ausbleibt. Bleibt die Periode über längere Zeit aus, spricht man von Amenorrhoe. Leidest du an Amenorrhoe ist dies ein Zeichen von deinem Körper, dass etwas aus der Balance geraten ist. Es ist in diesem Fall wichtig die Ursache dafür zu finden und diese ganzheitlich anzugehen. Die Pille und die Hormone können deine Periode zwar kurzfristig zurückbringen, setzt du diese ab, bleibt meist auch die Periode wieder aus – vor allem wenn du keine Veränderungen in der Ernährung oder Lebensstil gemacht hast.  In diesem Beitrag erfährst du die wichtigsten 9 Ursachen, warum die Periode ausbleiben kann. 

1. Schwangerschaft 

Der natürlichste Grund wieso die Periode ausbleibt, ist wohl die Schwangerschaft. In diesem Fall, gibt es keinen Grund zur Sorge. Vor allem, wenn du zuvor regelmässig die Periode hattest, ist dies ein häufiger Grund. Achtung: Auch wenn deine Periode ausbleibt, kannst du schwanger werden. Denn vor der ersten Periode findet immer ein Eisprung statt. 

2. Pille abgesetzt

Hast du erst kürzlich die Pille abgesetzt? Gerade wenn Frauen über einen längeren Zeitraum (mehr als 1 Jahr) die Pille oder eine andere hormonelle Verhütung eingenommen haben, kann die Periode nach Absetzen der Hormone ausbleiben. Die Pille unterdrückt den weiblichen Zyklus und es kann einige Zeit dauern, bis die natürliche Periode wieder eintritt. Du kannst den Körper aber unterstützen, sodass die überschüssigen Hormone besser ausgeleitet werden können und du wieder zurück zu deinem Zyklus findest. 

3. Mangelernährung: zu wenig essen 

Hat der Körper nicht genügend Energie, so kann der Eisprung und so auch die Periode ausbleiben. Ein regelmässiger Zyklus ist Zeichen für Fruchtbarkeit – isst du zu wenig oder ernährst dich sehr restriktiv, hat der Körper nicht genügend Energie für eine mögliche Schwangerschaft und versucht diese natürlich zu verhindern, indem er den Eisprung unterdrückt (ohne Eisprung ist eine natürliche Schwangerschaft nicht möglich). Eine regelmässige Energiezufuhr durch regelmässige Mahlzeiten ist deshalb auch für die Hormonbalance ganz wichtig. 

4. zu viel Sport

Sport respektive regelmässige Bewegung ist gesund. Zu viel Sport, vor allem wenn es mit einem Sportzwang (kompensieren von Mahlzeiten oder ähnliche Gründe) verbunden ist und gleichzeitig der Körper nicht mit genügend Energie versorgt wird (siehe Punkt 3), kann das dazu führen, dass die Periode ausbleibt. Der Körper ist in diesem Fall im Stressmodus und eine mögliche Schwangerschaft möchte er auch hier verhindern, denn diese wäre eine zusätzliche Belastung für den Körper. 

5. Stress

Auch lange to-do-Listen und anstrengende Phasen bei der Arbeit, wenig Schlaf, sowie auch emotionale Belastungen wie Trauer, Schock (und eben auch viel Sport und zu wenig essen), bedeuten Stress für deinen Körper. Ist der Körper im Stressmodus (=Überlebensmodus) versucht er eine Schwangerschaft zu verhindern und unterdrückt deshalb den Eisprung. Stressige Phasen lassen sich nicht immer vermeiden und gehören dazu. Stress ist auch nicht per se schlecht. Dauern diese Phasen jedoch zu lange an und wir schaffen es nicht regelmässige Entspannungsmomente in den Alltag einzubauen, so belastet das den Körper stark. Schon kleine Übungen wie zum Beispiel bewusstes und tiefes Atmen für 2-3 Minuten helfen sehr. 

6. PCOS

Beim Polyzystischen Ovarsyndrom können verschiedene Symptome auftreten. Mit PCOS gehen häufig unregelmässige Zyklen, sehr lange Zyklen und damit eben auch sehr seltene Periode oder gar ausbleibende Periode einher. Beim PCOS besteht im wesentlichen ein Problem mit dem Eisprung, was dann eben zur ausbleibenden Periode führt. Beim PCOS kommt es nicht zum Eisprung und viele kleine Follikel reihen sich um den Eierstock, was dann auch auf dem Ultraschall ersichtlich ist. Dieser Befund alleine reicht jedoch nicht aus, um PCOS zu diagnostizieren. Denn Polyzystische Eierstöcke können immer mal wieder auftreten, vor allen unter Einnahme der Pille aber auch bei gesunden Frauen. Zusätzlich zum Ultraschall ist ein Bluttest notwendig, um PCOS zu diagnostizieren. Meine Erfahrung zeigt, dass je nach Ursache für das PCOS, ist es durch Veränderung in der Ernährung und Lebensstil möglich wieder eine Periode zu bekommen. 

7. Schilddrüsenfunktionsstörung 

Unsere Schilddrüse ist essentiell für jede Stoffwechselaktivität und so auch unsere Hormongesundheit. Bei Frauen ist eine Unterfunktion weiter verbreitet, als die Überfunktion, welche seltener auftritt. Arbeitet die Schilddrüse nicht richtig, ist zu wenig Zellenergie im Körper, der Stoffwechsel wird träge und der Körper reduziert jegliche Aktivitäten, welche nicht für das Überleben notwendig sind – diese würden nur zusätzliche Energie verbrauchen. Fortpflanzung wird deshalb auch unterdrückt und so ein gesunder Eisprung und die Periode. Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind Müdigkeit, Haarausfall, trockene Haut, kalte Hände und Füsse (ständiges Frieren), rissige Fersen, Verdauungsprobleme, depressive Verstimmungen etc. 

8. Nebennierenschwäche 

Auch die Nebennieren haben einen Einfluss auf die hormonellen Abläufe. Die Nebennieren produzieren verschiedene Hormone unter anderem auch das Stresshormon Cortisol. Sind wir also ständig im Stress- und Überlebensmodus muss die Nebenniere ständig Cortisol produzieren. Cortisol ist nicht an sich schlecht, den Cortisol brauchen wir auch um am morgen wach zu werden und aufzustehen. Es ist also normal, dass Cortisol ansteigt – das Problem beginnt dann, wenn Cortisol ständig produziert und ausgeschüttet werden muss, weil wir gestresst sind. Irgendwann ermüden die Nebennieren und sind geschwächt. Wir fühlen uns ausgebrannt, müde und erschöpft. Und das wirkt sich eben auch auf die Schilddrüse und so den Zyklus aus, denn sämtliche Energie fliesst in die Produktion von Stresshormonen. 

9. überlastete Leber und Darm 

Darm und Leber haben zahlreiche Aufgaben im Körper. Daher ist es wichtig, dass wir Darm und Leber nicht mit unserer Ernährung und unserem Lebensstil überlasten. Sind diese beiden Entgiftungsorgane nämlich überlastet, können sie nicht mehr alle Aufgaben optimal ausführen und beginnen Prioritäten zu setzen. Für Aufgaben wie Abbau und Ausscheidung von Hormonen bleibt dann meist keine Kapazität mehr. So verbleiben Hormone und andere Giftstoffe im Körper und belasten diesen. Bei einer trägen Verdauung können so im Darm beispielsweise Östrogene wieder aktiviert werden und zu einer Dominanz führen. Die Folge sind in diesem Fall dann meist PMS-Beschwerden wie Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen aber auch schmerzhafte und lange Perioden. 

Bei all diesen Gründen (Ausnahme Grund 1) für das Ausbleiben der Periode ist es möglich, durch Veränderungen im Bereich Ernährung und Lebensstil einen gesunden Zyklus und so eine gesunde Periode zu unterstützen. Solche Veränderungen brauchen jedoch Zeit. Das heisst nicht, dass du von heute auf morgen dein ganzes Leben auf den Kopf stellen musst, sondern dass du Schritt für Schritt kleine Veränderungen umsetzt. 

Sobald du weisst, in welchem Bereich du die grössten Stressfaktoren hast, kannst du gezielt an diesen Punkten ansetzen. Und weil ich weiss, wie anstrengend dieser Weg sein kann, vor allem wenn man nicht genau weiss, wie sich eine hormonfreundliche Ernährung und Lebensstil gestaltet, unterstütze ich dich auf diesem Weg. Denn nach Absetzen der Pille blieb meine Periode über Monate aus. Entgegen der Meinung von verschiedenen Frauenärztinnen habe ich es geschafft, die Periode und so meinen Zyklus durch Veränderung meiner Ernährung und meines Lebensstils wieder zu regulieren. Und das kannst auch du.

Auf einen Blick: der weibliche Zyklus und die vier Zyklusphasen

Auf einen Blick: der weibliche Zyklus und die vier Zyklusphasen

Wenn du deinen Körper und seine Bedürfnisse besser verstehen möchtest, ist es als Frau so wichtig den eigenen weiblichen Zyklus und die vier verschiedenen Zyklusphasen zu kennen. So verstehst du wieso du nicht jeden Tag gleich viel Energie, gleich viel Appetit oder auch gleich viel Lust auf Sex hast und das völlig okey ist – dank diesem Bewusstsein kannst du auch viel liebevoller mit dir umgehen.

Unser monatlicher Zyklus kannst du auch mit dem Jahreszyklus respektive den vier Jahreszeiten und dessen Qualitäten vergleichen. So entspricht die Menstruation dem inneren Winter, Follikelphase dem inneren Frühling, Eisprungphase dem inneren Sommer und die Lutealphase dem inneren Herbst.

Menstruation: Beginn des neuen Zyklus (innerer Winter)

Der neue Zyklus, sprich Zyklustag 1, ist der erste Tag der Menstruation. In dieser Phase wird, wenn natürlich keine Schwangerschaft eingetroffen ist, die Gebärmutterschleimhaut abgeblutet. Viele Frauen haben in dieser Phase deutlich weniger Energie, fühlen sicht nicht so leistungsfähig und eher schlapp – zumindest an den ersten Tagen der Menstruation. Kein Wunder, denn der Körper arbeitet in dieser Zeit auch viel, was sich auch mit einem leichten Ziehen oder Krämpfen im Unterleib bemerkbar machen kann. Starke Schmerzen und Unterleibsziehen sind nicht normal, auch wenn viele Frauen diese verspüren. Wir Frauen müssen nicht leiden. Hast du starke Schmerzen während der Periode?

Während du DEINE Tage hast, gönne dir Zeit für dich, denn es sind eben DEINE Tage und nicht irgendwelche Tage. Es ist die ideale Zeit für Rückzug, mehr Erholung und Schlaf und achte gut auf deine Bedürfnisse und auch Emotionen und Dinge, die hochkommen.

Follikelphase: Zeit bis zum Eisprung (innerer Frühling)

In der Follikelphase reifen mehrere Follikel heran, wobei ein Follikel dominant ist – sprich grösser und schneller wächst. Dieser Follikel platz dann beim Eisprung auf und entlässt die Eizelle. Gleichzeitig baut sich die Gebärmutterschleimhaut nach der Menstruation wieder auf. Deshalb ist es hier auch besonders wichtig auf eine nährstoffreiche Ernährung zu achten.

Schon während der Menstruation, spätestens aber nach der Menstruation und in der Follikelphase steigt dein Energielevel wieder an und die meisten Frauen fühlen sich in dieser Zeit wohler, sind leistungsfähiger und treffen sich gerne mehr mit anderen Menschen. Wir zeigen uns gerne wieder mehr, entsprechend dem inneren Frühling wo die Natur wieder erwacht und aufblüht.

Ovulation (auch Eisprung genannt): die entscheidende Phase

Die Eisprungphase ist die Zeit in der wir als Frau fruchtbar sind (Achtung Verhütung) – sprich der dominante Follikel entlässt die Eizelle. Diese Phase ist entscheidet, wenn wir schwanger werden möchten. Der Eisprung lässt sich mittels Basaltemperatur, Zervixschleim und Position des Gebärmuttermundes bestimmen. Der Eisprung ist aber nicht nur für eine Schwangerschaft entscheidend, sondern auch wichtig für einen gesunden Zyklus.

In der Ovulationsphase erreicht das Energielevel bei vielen Frauen den Höhepunkt. Wir sind sehr leistungsfähig, schaffen es schneller Dinge zu erledigen, sind kommunikativ, fühlen und attraktiv und die Lust auf Sex erreicht ebenfalls ihren Höhepunkt.

Lutealphase

Nach dem Eisprung beginnt die zweite Zyklushälfte mit der Lutealphse. In der Lutealphase bildet sich der übrig gebliebene Follikel in den Gelkörper um, der das Gelbkörperhormon Progesteron produziert. Dieses bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Wird die Eizelle durch ein Spermium befruchtet, wird das Progesteron weiterhin gebildet, sodass die Gebärmutterschleimhaut nicht abgebaut wird. Tritt keine Schwangerschaft ein, bildet sich der Gelbkörper zurück und der Progesteronspiegel sinkt wieder ab und die Menstruation und so ein neuer Zyklus tritt ein.

Diese Phase ist für einige Frauen die dunkle Seite des Zyklus, da in dieser Phase meist erste Beschwerden bereits vor der Menstruation einsetzen können – die sogenannten PMS-Beschwerden. Auch wenn gemäss Studien mehr als 75% der Frauen betroffen sind, so sind PMS-Beschwerden in einem gesunden Zyklus nicht üblich. Ursachen für PMS-Beschwerden sind sehr unterschiedlich. Wichtig auch hier an der Basis anzusetzen mit Ernährung, Stressmanagement, Leber und Darm unterstützen etc.
In der Lutealphase sinkt unser Energielevel und unsere Lust auf Sex. Wir ziehen uns in dieser Phase wieder mehr zurück und fühlen uns meist zu Hause am wohlsten – genau wie in der Jahreszeit Herbst. Auch erleben gewisse Frauen in dieser Zeit, den Drang das Zuhause aufzuräumen oder gar Keller oder Kleiderschrank auszumisten – was ganz in der Natur liegt und unserem Zyklus entspricht.

Das Verständnis für unseren Zyklus ermöglicht es uns, achtsamer und bewusster mit unseren Bedürfnissen umzugehen und die Zyklusphasen idealerweise sogar bei unserer Planung mitzuberücksichtigen. Zum Beispiel ist es sinnvoller eine lange Ausdauer-Joggingrunde eher in der Follikel- oder Eisprungphase einzuplanen und in den Tagen der Menstruation eher Yin-Yoga zu praktizieren. Auch ist es verständlich, dass in der Follikelphase die to-do-Liste schneller und effizienter abgearbeitet werden kann und in der Luteal- oder Menstruationsphase kommen wir Frauen nicht so schnell voran und sind zudem noch kritischer mit uns selbst. Mit dem Zyklusbewusstsein muss das nicht sein, denn wir verstehen wieso wir heute einfach nicht so viel leisten können. Und das völlig in Ordnung ist.

Verstehen wir unseren Zyklus und so unseren Körper und unsere Bedürfnisse besser, können wir diese meist auch besser nach aussen kommunizieren.